Donnerstag, 24. April 2014

Frühlingsgefühle

Seit fast drei Wochen fahren wir jetzt durchs Mittelmeer. Im Rhythmus: 2-3 Tage segeln, 2-3 Tage Insel anschauen. Und entschuldigung, mir bleibt diesmal nichts anderes übrig, als von den vielen schönen Plätzen zu schwärmen, die wir gefunden haben. Vielleicht waren sie gerade deshalb so schön, weil noch kaum Touristen unterwegs sind. Das Fazit der letzten Wochen also gleich vorweg: Reisen außerhalb der Saison ist genial.

Formentera, Karibik der Balearen


Gleich neben Ibiza zu finden. Neben ein paar Ankerbuchten gibt's auf der kleinen Insel zwei Minimarinas, für die wir im Sommer immerhin 200 Euro pro Nacht gezahlt hätten. Aber es ist noch vor Ostern, also nur 40 Euro. Außer uns hat sich kaum ein Boot hier her verirrt, und auf der ganzen Insel gibt es geschätze fünf Gasthäuser und Cafes, die geöffnet haben. Verlassen wirkt sie aber nicht. Viel mehr entspannt und gelassen. Voller Erwartung auf die unzähligen Touristen, die vermutlich bald hier her kommen. In den Lokalen laufen die Renovierungsarbeiten auf Hochbetrieb. Egal wo wir hinkommen, wird gepinselt, herumgeräumt, geputzt.

Hafeneinfahrt im Sonnenuntergang

Blick Richtung Nordosten.

Das ist kein Photoshop-Bild. Und doch trügerisch, denn das Wasser ist SAUkalt.

Blick Richtung Westen.

Palma de Mallorca

Nach der Ruhe auf Formentera wollen wir ein bisschen mehr Action und machen zwei Tage Halt in Mallorca. Und finden neben einer tollen Jazz Bar...

Fischer beim Netzreparieren. Mitten auf der Hafenpromenade

Und einen Straßenmusikant, der seit 30 Jahren in voller Leidenschaft die Einkaufsstraße bespielt.

Carloforte, San Pietro.


Kurs 90°, zwei Tage und wir landen auf der kleinen Insel San Pietro, westlich von Sardinien. Dass hier alles ein bisschen anders ist, sieht man schon an der Hafeneinfahrt. Obwohl auf der Insel nur 6000 Menschen leben, finden wir ein Hafenbecken, dass jeder Großstadt gefallen würde. Fähren düsen hin und her, und die Menschen tummeln sich fröhlich an der überdimensionalen Hafenpromenade. Carloforte scheint es sehr gut zu gehen. Touristen sind noch keine zu finden und die Einheimischen verbringen gerne und viel Zeit damit, ihre eigenen Cafés zu besuchen. Wir wollen nicht unhöflich sein und passen uns den lokalen Gegebenheiten sofort an. Tags darauf erkunden wir die Insel diesmal per E-Bike und befinden nach eintägiger Testphase: Sehr cooles Gerät,... solange die Batterie Saft hat.

Hafeneinfahrt plus Fähre.

Marina bei Vollmond

Mit dem E-Bike...
... in den Frühling.

Alte Thunfischfabrik. Das sind die Restbestände der aufgelassenen Produktion.

E-Bike über Stufen...? Ach nein. Jugendlichen Leichtsinn gebändigt und anderen Weg nach unten gesucht.

Ustica. Insel 30 Meilen vor Palermo

An der Kursrichtung ändert sich auch weiterhin nicht besonders viel. Ost, Ost, Ost ist angesagt. Mit wechselnden Windverhältnissen bläst es uns am Karsamstag schlussendlich flott nach Ustica. War Carloforte schon klein, ist Ustica mini-klein. Maximal sechs Schiffe können im Hafen liegen, und das auch nur bei gutem Wetter. Auf dem Programm steht: Ostern feiern, Insel besichtigen (diesmal reicht ein Fußmarsch um ans andere Ende zu kommen) und natürlich, das tun, was die Einheimischen machen - Espresso trinken und dabei beobachten, was sich auf dem Dorfplatz abspielt.

Hafen von Ustica. In der Mitte die CaraMia. Und das wars schon. Größer ist er nicht.

Osterprozession = Volksfest. Don Camillo und Peppone live.

Ustica Phänomen: Riesige Hauseinfahrten, die im Nichts Enden...

Fishermen in Action.

Unser Aufbruch Richtung Messina erfolgt dann sehr zügig. Nachdem der Wind gedreht hat wandern die Wellen ungeschützt ins kleine Hafenbecken und lassen die CaraMia lustig auf und ab springen. Sie findet es lustig, uns vergeht irgendwann kurz vor Mitternacht das Lachen. Erstens weil es uns fast aus den Betten haut und zweitens, weil die Hafenmole sich absolut unschön auf CaraMias Heck verewigen würde. Das wollen wir nicht. Also Anker hoch und Abmarsch.

Auf dem Weg nach Messina...
ist das Wetter recht trüb. Was das bedeutet, sieht man auf dem Foto. Der Wolkenberg ist eigentlich die Insel Alicudi. Zu sehen ist sie nur ganz ganz minimal an der Wasserlinie in der Mitte des Bildes. Wir sind weniger als 5 Meilen entfernt, als wir sie endlich erkennen. Und das ist nicht viel.



Flottilliensegeln


Und wir müssen gestehen, dass wir seit ca. zwei Wochen nicht mehr alleine unterwegs sind. Wir haben uns einer Flottillie von Seglern angeschlossen um die Fahrt in Gesellschaft zu genießen. Unsere Kollegen haben zwar eine minimal kleinere Segelfläche, dafür sind sie zahlenmäßig immens gut.

Kleine weiße, komische Wesen an der Wasseroberfläche...

Ufos? Nein. Segelquallen. Maximal so groß wie eine Kinderhand und ganz toll.

Segelqualle Unterwasser.

Und jetzt legen wir ab und umrunden den Stiefel. Kroatien kommt immer näher...

1 Kommentar:

Christopher hat gesagt…

sooo klass!