Mittwoch, 30. Oktober 2013

Ballermann, wo bist du denn?

Wer nicht kommt zur rechten Zeit, muss nehmen, was übrig bleibt. So schaut's auf den Balearen in der Nachsaison aus:

Sonnenaufgang in Mallorca.
Hafeneinfahrt Ibiza.
Was braucht jede richtige Hafenmauer? Leuchtfeuer, Graffiti und Fischer.
Tanzeinlage auf der Festung Ibiza. Das wars dann aber auch. Season is over.
Bildungsinitiave Ibiza: Schiffsbau früher. Frechheit, dass das Innenleben von unserem Schiff dafür abgebildet wurde ;-)

 
Koch und Kellner. Bevor das Abendgeschäft losgeht.

 

Formentera und Espalmador


Schaut schön aus. Ist es auch. Menschenleer. Vielleicht nicht im Hochsommer, aber jetzt,... perfekt.


Dünen-Selbstauslöserexperiment.

Wildnis von Espalmador


Steinskulpturen an der Nordspitze von Formentera.

Laut Google hat der Deutsche Johannes Schulz seit 1992 an den Skulpturen gebaut. "La Riada".









Sonntag, 27. Oktober 2013

Nachtwachengedichte

Entstanden sind die neuen kleinen Kritzeleien in der rechten Spalte eher aus einer Not. Der Not, des drohenden Einschlafens, während einer ereignislosen Nachtwache. Weil Cola trinken, Schokolade essen, Kompass anstarren, auf Wind hoffen und alle fünf Minuten aufs GPS schauen auch nicht halfen, habe ich angefangen irgendetwas auf den Notizblock zu kritzeln.

Und weil mich das hustende Seepferdchen, das bei diesem ersten Versuch aus meinem Kopf rutschte selbst überraschte, kritzle ich einfach weiter. Versuchsweise. 

Montag, 21. Oktober 2013

Wenn der Deckel vom Topf fliegt,...

... dann hat er Spaß beim Wellenreiten.


Zum Beispiel auf dem Weg von Sardinien nach Menorca. Entlang der italienischen Küste hatten wir fast nur Wind von hinten. Das bedeutet, schönes Geschaukel, feines Segeln. Und vor allem gutes Vorankommen. Seit einer Woche will unser Schiff mehr Action und hat Wind von Vorne bestellt. In allen Varianten. Mit viel Wellen und Wind. Mit viel Wellen und wenig Wind, ohne Wellen mit Wind. Fix war nur, der Wind kam von Vorne. Von da, wo wir hin wollen.
Und wo liegt das Problem?
Eigentlich nur darin, dass ein Segelboot nicht gegen den Wind segeln kann, und im Wellenhüpfen eine etwas plumpe Figur macht. Aber sonst...
In schöner Zickzack-Linie haben wir uns also Menorca genähert. Leicht schräg springt es sich auch schöner durch die Wellen. Und eben in irgendeiner der vielen Wellen, hat sich dann auch der Topfdeckel verabschiedet und eine Sightseeingtour durch den Saloon gemacht. Nach einem eleganten Doppel-Looping an der wedelnden Basilikumstaude vorbei, wohlgemerkt.

Aber Schritt für Schritt.

Zuerst gemütliches Tümpeln. Erste Bootsfahne gemalt. Mittagessen. Gechilltes Segeln aus dem Bilderbuch
Dann erweiterte Crew entdeckt und versucht zu versorgen.

Mit dem Ergebnis: Boot voller ausgestreuter Körner und Nüsse und kleiner Wasserschalen, damit das Viech nicht an Erschöpfung stirbt. Vogel hat alles verweigert und ist nach einem Tag einfach auf den großen, vorbeifahrenden Frachter abgezischt.

Dann Delfine im Sonnenuntergang.






Und erst danach gabs Wind, Wellen, nur ohne Gummistiefel (da noch nicht kalt genug). Das schöne am Segeln "gegen" den Wind ist, dass das Wasser toller spritzt. Dass das Schiff höher springt und dass du durch die Schräglage ganz kuschelig in einer Ecke der Kabine an der Wand liegst. Nicht zu vergessen das Gefühl am Steuer: Mit geschlossenen Augen in einem gut motorisierten Auto eine Offroadpiste entlangdüsen - auch nicht schlecht.

Die Nachteile sind vernachlässigbar. Durchs Hin- und Herkreuzen erhöht sich die Fahrzeit nur minimal um das Dreifache. Leben unter Deck ist, wie wenn du versuchst, eine Achterbahnfahrt im Dunkeln, stehend und unangeschnallt zu bewältigen. Einziger echter Nachteil. Alle an Bord kriegen mit, wenn du beim Steuern in ein "Schlagloch" donnerst, weil sie unvorbereitet "durch die Kabine fliegen".

Und so kann es eben auch passieren, dass ein Topf seinen Deckel auf Wanderschaft schickt.

Navigationslichter am Bug bei Nacht. Leichtes Gehüpfe.

Gehüpfe bei Tag.

Montag, 14. Oktober 2013

Driftmanöver.Sonnenuntergang.Irrfahrt.Heldin der Woche.

Nicht ganz geordnet.

Fischer in der Straße von Messina.

Vulcano. Und wieder die Frage, warum eigentlich Karibik. Palmen, Sand und Vulcan gibt es hier auch.

Wer glaubt, in der Straße von Messina ist viel Fährverkehr liegt falsch. Vulcano is the place to be. Fähren im 20min Takt.

Anlegemanöver, die Zwanzigste. 

Irgendwie hab ich's im Moment mit den großen Schiffen und ihren Anlegemanövern. In Vulcano haben wir ein Wasserschiff beobachtet. Und ich finde, da könnte sich das Kreuzfahrtschiff noch einiges abschauen. Also. Schiff fährt mit Bug Richtung Mole, wirft ein Stückerl vorher den Anker und driftet, wie ein Auto mit angezogener Handbremse um die Kurve, sodass es am Schluss verkehrt dasteht. Wirkt cool. Ist es auch. Nix mit Joystick und so Zeug.

Zeitgleich wird ein kleines Beiboot heruntergelassen, das die Festmacherleinen bis zur Mole bringt. 


Festmachen und fertig.

Jeden Tag ein Fixpunkt: Sonnenuntergang bestaunen.

Sonnenuntergang in Vulcano.
Wir halten es mit den Sonnenuntergängen wie der kleine Prinz. So viele wie möglich. Für die beste Sicht muss er den Stuhl auf seinem kleinen Planeten ein Stück verrücken. Wir fahren einfach eine Weile mit dem Boot. Und schon gibt's wieder einen Sonnenuntergang. Awesome.

Felsen mit Eingangstür zwischen Vulcano und Lipari

Sardinien, kurz nach Sonnenuntergang



Ankerlieger zwischen Sardinien und der kleinen Insel San Pietro. Entdeckt noch bei Dunkelheit. Als die vermeindliche "Straßenbeleuchtung" plötzlich Richtung Wasser auswandert fange ich grübeln an. Also doch ein Schiff.



Irgendwo draußen.
Falls jemand meint, wir tun nichts. Segeln ist auch anstrengend.

Irrfahrt

Wer glaubt, wenn man die Insel Ustica sieht ist man schon fast da, liegt manchmal falsch. So ca. eine Stunde vor geplanter Ankunft leisten uns ein paar Gewitterfronten Gesellschaft. Und schwups, verschwindet die Insel in den schwarzen Wolken, wir segeln ein bissl im Kreis und kommen drei Stunden später im Hafen an.

Bonus zwischen den Regenfronten: Regenbogen schauen.
 

Heldin der Überfahrt. Die Basilikumstaude.
Sie lässt zwar ab mittlerer Wellenhöhe immer ein paar kleine Blätter fallen. Und schaukelt so wild durch den Saloon, dass die Aufhängung mittlerweile fast durchgescheuert ist, ABER, sie wächst und wächst und wächst. Unglaublich. Kräutergarten auf See hat sich also bewährt.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Fähren, Hochhäuser und andere Monster - Messina's Hafeneinfahrt


Die letzten Tage haben wir in Messina verbracht. Unsere Marina lag direkt neben der großen Hafeneinfahrt und so wurde neben Stadterkunden und Putzen, Schiffe beobachten eine unsere Lieblingsbeschäftigungen hier.
Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie toll das sein kann. Ungefähr so, wie kleine Kinder stundenlang eine Baustelle beobachten können. Zum Beispiel: Schiffe fahren rein und raus. Das klingt zwar noch nicht besonders spannend, in Anbetracht der Tatsache, dass es sich allerdings meist um größere Schifferln als unseres handelt, hinterlässt es doch Eindruck. Ungefähr jede halbe Stunde fährt mindestens eine riesen Fähre aus oder in den Hafen. Manche davon machen Geräusche, die man nur unter Wasser hört. Also zum Beispiel in unserem Schiffsrumpf. Und es klingt so, als würde UNSER Boot fast absaufen. Aber nein, es war nur die "Fata Morgana", die gerade wieder ihre übliche Runde dreht.


Hafeneinfahrt von Messina. Einfahrtskennzeichen: Marienstatue links, Superyacht rechts.

Kreuzfahrtschiff in der Mitte.
Eine von unglaublich vielen Fähren.

Fähre Fata Morgana. Für die Navigation zu vernachlässigen ;-)
Dann gibts auch noch die Kreuzfahrtschiffe. Sie beeindrucken am aller meisten durch ihre Größe. Schwimmende Hochhäuser ist fast noch untertrieben. Wenn so ein Brummer in den Hafen kommt gibts zuerst eine Sicherheitsmeldung über Funk. Die Fähren müssen draußen warten. Wir schauen zu. Hochhaus fährt langsam rein. Und beginnt am Stand im Hafen umzudrehen. Klingt einfach, und sieht echt spektakulär aus. Dann der Oberschmäh. Hochhaus steht nach dem Umdrehen im Hafenbecken. Ich überlege noch, wie es nun weitergehen wird. Erwarte Tugboote die das Haus jetzt an die Hafenmole ziehen oder schieben. Viele Menschen, die an Leinen zerren, Aufregung,... und was kommt.
Nichts. Haus schiebt sich einfach selbst in die Parklücke. Einfach parallelverschoben. Zwei, ja, ZWEI Menschen stehen jetzt an der Mole und übernehmen eine Leine. Immerhin.

Hochhaus kommt. Fähre muss warten.
Hochhaus richtung Hafeneinfahrt unterwegs.
Hochhaus 1 parkt schon. Hochhaus 2 kuschelt sich dazu.

In der Parklücke angekommen. Navigationslichter übrigens auch am Steg an?

 Und was wir außer vielen alten schönen und weniger gepflegten Hausern, in der der Stadt sonst noch gefunden haben:
Marinakatze beim Mittagessen.


Süditalienischer Fahrstil.